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Wissen 04.09.2020

So machen wir Online Recruiting - Tipps für Unternehmen (Video zum LinkedIn Fachartikel)

So machen wir Online Recruiting - Tipps für Unternehmen (Video zum LinkedIn Fachartikel)
(Original LinkedIn Artikel vom 4.9.2020, Autor: Markus Zimmermann)

Status Quo:

Gerade in der heutigen Zeit ist es gar nicht so leicht, den passenden Mitarbeiter (m/w/d) für das eigene Unternehmen zu finden. Eines auf jeden Fall mal vorab: Online Recruiting heißt auch viel ausprobieren! Nicht jede Maßnahme greift sofort oder funktioniert, nur weil sie es eigentlich müsste…

Mal abgesehen davon, den wirklich richtigen Kandidaten für die jeweilige Aufgabe einzustellen, müssen Sie erst mal

-          die Bewerber-Zielgruppe korrekt identifizieren.
-          wissen, wo sich diese Personen im Internet aufhalten.
-          an die Aufmerksamkeit der potenziellen Bewerber (m/w/d) kommen.
-          den evtl. zukünftigen Mitarbeiter (m/w/d) von sich und Ihrem Unternehmen begeistern und ehrlich, klar verständlich,         sympathisch und kompetent von Ihrer Vakanz berichten.
-          für den Bewerber (m/w/d) faire und ansprechende wirtschaftliche Rahmenbedingungen schaffen und diese auch schon teilweise (je nach Job, Branche, Unternehmen) in der Erst-Ansprache kommunizieren.
-          eine starke Arbeitgebermarke aufgebaut haben/aufbauen (Fremdbild, Bewertungsportale usw.)

Es ist kompliziert geworden. Ganz einfach schon deswegen, weil viele Unternehmen sich um qualifizierte und motivierte Mitarbeiter (m/w/d) reißen. Wir wissen, dass es von Job zu Job verschieden ist, wie breit Sie beim Recruiting streuen müssen. Es gibt Fachberufe, da ist eine fast komplett andere Technik gefragt, wie z.B. für allgemeinere oder gängigere Berufe. Dort wird u. a. viel mit persönlichen Netzwerken, Headhuntern, Fachportalen, neuen Recruitingtechniken im Softwarebereich usw. gearbeitet.

Ich möchte in diesem kurzen Artikel allerdings auf das Online-Recruiting der „normalen/gängigen“ Jobs eingehen, also erst mal keine Tipps für das Recruiting von z. B. speziellen Antriebstechnik-Ingenieuren usw. … wobei mir da ein paar gute Storytelling-Kampagnen einfallen würden…😉

Wie könnten Sie vorgehen?

Alles klar, ich komme nun direkt zum Punkt, weil ich selbst nicht gerne ewig lange Artikel lese (Videos gehen besser😉). 

1.       Bitte nehmen Sie sich viel Zeit bei dem Erstellen der Jobbeschreibung. Überlegen Sie sich genau, wie der zukünftige Mitarbeiter (m/w/d) im Unternehmen eingesetzt werden soll. Ganz realistisch und klar definiert.

2.       Fragen Sie sich ganz genau: Wer könnte auf diese Position passen und welche Fähigkeiten sind für diese Aufgabe besonders wichtig? Was sollte der Kandidat (m/w/d) schon mitbringen entgegen was kann angelernt werden usw.

3.       Schritt 1 und 2 werden Ihnen bei dem weiteren Recruitingprozess als eine Art „roter Faden“ dienen, an dem Sie sich jederzeit orientieren und verschiedene Maßnehmen immer wieder anpassen können. Identifizieren Sie nun, auch mit Hilfe von Recherche-Tools, wo genau sich Ihre Bewerber-Zielgruppe größtenteils im Internet aufhält. Dazu müssen Sie die potenziellen Kandidaten (m/w/d) unbedingt kennenlernen und einiges über sie in Erfahrung bringen. Das ist für mich persönlich auch der wichtigste Punkt! Lernen Sie die Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe kennen, die für Ihre Vakanz infrage kommt. Und denken Sie bitte ganz besonders daran: Es geht um die Bedürfnisse, Wünsche, Träume und Ängste Ihrer ZIELGRUPPE, nicht um Ihre Vorstellung davon, wie man die Welt sehen und wie man sein sollte. Viele Geschäftsführer können sich nur schwer oder kaum mit den Werten und Lebensweisen der beispielsweise neuen Azubi-Generation abfinden, geschweige denn identifizieren. Mein Rat aus vielen Projekten und aus der Fachtheorie ist folgender: Werden Sie offen für das Paradigma der jeweiligen Zielgruppe. Es wird sich für Sie lohnen!

4.       Seien Sie unbedingt, mutig, kreativ, aufgeschlossen, unterhaltsam, ehrlich, authentisch und professionell in der Erstansprache der Bewerber (m/w/d). Wenn der erste Kontakt im Netz schon nicht funktioniert, klickt niemand weiter und somit kommt niemand auf Ihre Stellenanzeige/Ihre Karriereseite/Ihr Video etc… Also machen Sie etwas auffälliges, was Sie mit Ihrem Angebot sichtbar macht in den Newsfeeds dieser Welt zwischen all den vielen anderen Unternehmen und damit Ihr Angebot hervorhebt! Trauen Sie sich auch mal etwas Verrücktes oder Ausgefallenes zu machen. Diese Eigenschaften sind nicht gleichzusetzen mit unseriös oder unprofessionell. Verbinden Sie Witz, Power und Professionalität – richtig umgesetzt und eingesetzt kann dies gut funktionieren und den Bewerber (m/w/d) auf seiner Ebene ansprechen. Sie dürfen auch mal angeben mit Ihrem Unternehmen und den Features/Annehmlichkeiten, die der neue Arbeitnehmer bei Ihnen bekommen wird oder zumindest in Zukunft bekommen kann – je nach Entwicklung in Ihrer Firma. Außerdem ganz klar: Produzieren Sie coole Videos. Den Vorteil und die Möglichkeiten von Bewegtbild in den verschiedensten Bereichen (Recruiting, Vertrieb, Image etc.) sollten Sie mal googlen oder auf unserer Seite nachlesen… die sind gigantisch! 
5.       Wenn die Erstansprache also geklappt hat… Zeigen Sie auf Ihrer Karriereseite und Ihren Social Media Präsenzen, wie der neue Arbeitsplatz aussehen könnte. Zeigen Sie auch Mitarbeiterportraits/Erfahrungsberichte etc., die dem potenziell zukünftigen Mitarbeiter (m/w/d) gefallen und weiterhelfen könnten und Identifikation sowie Vertrauen schaffen. Geben Sie dem Besucher (m/w/d) einfach das Gefühl: Wir freuen uns, dass Du auf unserer Seite bist und Dich für unseren Job und unser Unternehmen interessierst! Wir wollen Dir hier so gut es geht weiterhelfen und Dir zeigen, was Dich erwartet, wer Deine zukünftigen Kollegen sind und welche Möglichkeiten Du bei uns hast. Und jetzt kommt die Königsklasse der Karriereseiten-Präsenz: Gehen Sie auch mal auf die evtl. Ängste und Sorgen der Bewerber (m/w/d) ein (gerade bei jungen Menschen). Nehmen Sie bei gewissen „Sorgen“-Themen vielleicht schon mal ein wenig Wind aus den Segeln. Das ist soooo wichtig!!

Zum Schluss noch eine Anmerkung, die nicht als eigenständiger Punkt aufgeführt wird, weil es um einen Rahmen für die Wirkung und Glaubwürdigkeit aller gerade genannten Punkte geht und sogar darüber hinaus: Bitte, bitte unterschätzen Sie nicht die Wirkung und Reichweite der Job-Bewertungsportale (Beispiel: Kununu)! Ich weiß, Bewertungen… da haben wir irgendwie alle keinen Bock drauf, zumindest wenn es uns betrifft – vor allem negativ. Ist es positiv, dann geht es ja noch, denken viele… Aber es ist doch so: Egal was wir im Internet kaufen, buchen, mieten, suchen, anschauen usw. – Wir schauen doch (und jetzt mal bitte ganz ehrlich) fast alle nach Bewertungen und Erfahrungsberichten zum jeweiligen Thema. Daher rate ich allen Unternehmen, sich um das sog. Bewertungsmanagement zu kümmern. Das ist wichtig! Bewerber schauen sich das an und sie bekommen dadurch ein „Erstgefühl“, ob sie wollen oder nicht. Hier gibt es ein weiterführendes Video zum Thema.

Welche Verbreitungsmöglichkeiten haben Sie? 

Eine gute Recherche der passenden Portale und letztendlich dann die richtige Auswahl ist wichtig für den Erfolg in der Erstansprache. Außerdem ist eine gute Zielgruppentargetierung sowie die Nutzung der Regionaleinstellungsoptionen extrem ausschlaggebend für Ihren Erfolg diesbezüglich.

Finden Sie heraus, welche Jobbörse für Ihre Stelle gut geeignet ist. Für gängige Berufe kommt eine breitere Masse infrage, aber für spezialisiertere Jobs punkten gewisse Portale besser als andere. Wir sprechen hier insgesamt also beispielsweise von Monster, Jobrapido, indeed, Stepstone, Arbeitsagentur, Kimeta, Stellenanzeigen.de, aber auch von den Stellenbörsenfunktionen der Social Media Portale wie z.B. LinkedIn, Xing, Facebook usw., denn diese betreiben schon seit einiger Zeit immer professionellere Job-Such-und-Find Funktionen und entwickeln sich mit ihren Features ständig weiter! 

Ein weiteres wichtiges und effizientes Tool: Google Jobs! Hier steckt vor allem Potenziell in dem von Google so sehr fokussierten „Regionalitätsbezug“. Lesen Sie dazu meinen Artikel „Google Jobs - Ein kurzer Überblick und 8 wichtige Tipps für Ihr Unternehmen“, oder schauen Sie sich das Video zum Thema „Google Jobs“ auf unserer Webseite oder bei Youtube an.

Nächste Möglichkeit: Haben Sie eine Karriereseite? Nein? Dann wäre mein Tipp (auch an kleinere Unternehmen): Erstellen Sie ein Karriereportal! Hier können Sie auf eine zu Ihrem Unternehmen und zu Ihrer Philosophie passenden Art und Weise alles zum Thema Jobs kommunizieren. Hier haben Sie die Möglichkeit, Ihre Zielgruppe nach der Erstansprache zu überzeugen, dass diese sich bei Ihnen bewerben und außerdem auch schon mit einem positiven Gefühl und aufgeschlossen zu Ihnen kommen. Ganz einfach, weil sie das Gefühl haben, Sie und Ihr Unternehmen schon ein wenig zu kennen!

Bieten Sie in diesem Sinne auch direkte Kontaktmöglichkeiten und Besuchs- /Kennenlerntermine an, wenn Ihnen das möglich ist. Zeigen Sie Ihren Bewerbern, dass Sie aufgeschlossen sind und sich über Fragen vorab freuen. Das ist nämlich ebenfalls ein starkes Zeichen für echtes Interesse am Bewerber!

Nutzen Sie zusätzlich gut aufgestellte regionale Jobportale! Hier können Sie Ihr Unternehmen mit einer kurzen Profilseite vorstellen (ähnlich wie auf Ihrer Karriereseite), Videos und Fotos einstellen und natürlich Ihre aktuellen Stellenangebote einpflegen. Achten Sie nur darauf, dass Ihr gewähltes, regionales Stellenportal auch viel für SEO- sowie SEA-Maßnahmen (Suchmaschinenoptimierung und Suchmaschinenwerbung) tut, damit Ihre Stellen und Ihr Unternehmensprofil auf deren Seiten in den Suchergebnissen gut gerankt wird und somit besser sichtbar für Ihre Zielgruppe ist. 

Natürlich können auch Headhunter sinnvoll sein, je nach dem um welche Stellen es geht oder wie dringend die Besetzung einer bestimmten Vakanz ist. 

Am besten Sie streuen Ihre Vakanzen über alle relevanten Kanäle und bilden somit eine optimale Präsenz für die Jobs in Ihrem Unternehmen für Ihre Zielgruppe im Internet. Verlinken Sie Ihre Stellenanzeigen untereinander. Beispiel: Schalten Sie eine Werbeanzeige bei Facebook (am besten was Cooles… ein geiles Video zum Beispiel 😉) und verlinken Sie dann direkt auf Ihre Karriereseite, wo der Bewerber (m/w/d) dann mehr Informationen findet. Natürlich unter Berücksichtigung der groben Gestaltungsregeln von Karriereseiten im o.g. Abschnitt. Googlen Sie zu meinen einzelnen Tipps gerne noch mal ein paar tiefergehende Artikel oder Videos zum jeweiligen Thema, um Ihr gesamtes Recruiting so erfolgreich wie möglich zu machen!

Übrigens noch ganz wichtig: „Ihre Mitarbeiter (m/w/d) sind die wichtigsten und besten Influencer für Ihr Unternehmen!“

Ich hoffe Sie können mit dem ein oder anderen Tipp etwas anfangen. Wenden Sie sich für mehr Informationen gerne an info@marketing-emotion.de 

Das Video zu diesem Artikel finden Sie übrigens ebenfalls auf unserer Webseite.

Viele Grüße und viel Erfolg beim Recruiting,

Markus

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